Heimatfest Historie

    Das 2. Festwochenende

    Vom Wetter her durchwachsen begann das 2. Festwochenende des Rülzheimer Heimatfestes. In einem feierlichen Fest- und Dankgottesdienst in der Katholischen Pfarrkirche dankten die Rülzheimer Vereine für ein bis dahin gut verlaufenes Fest. In einer Kirchenparade waren die Vertreter zahlreicher Vereine, teilweise mit ihren Fahnenabordnungen, in die Kirche eingezogen. Die Fahnenabordnungen hatten im Chor Aufstellung genommen und boten ein eindrucksvolles Bild.

    Pfarrer Michael Kolb bezeichnete das Heimatfest als eine Orientierung für die Heimat, „bei dem wir uns und anderen zeigen können, dass wir füreinander da sind“. Es habe viel Kraft und Energie gekostet, das Heimatfest zu gestalten. Dieses sei aber nicht nur Folklore, sondern auch ein Anlass, inne zu halten und zu fragen, was, wen und warum feiern wir? Bezug nehmend auf die Ausarbeitung des ökumenischen Arbeitskreises der beiden Kirchengemeinden, die bei der Agapaefeier im Dieterskirchel deutlich dargestellt wurde, erinnerte Kolb daran, dass Heimat mehr ist als der Ort, in dem man wohnt. Heimat sei nicht überholt, sondern aktueller denn je. Es werde immer wichtiger, auch Fremde mit einzubeziehen, ihnen einen Ort der Orientierung zu geben und feste Bezugspunkte zu finden. Daher sei das Heimatfest „topp aktuell“. Es werde aber immer Menschen geben, die „außen vor bleiben“. Ihnen mit Offenheit und Neugierde zu begegnen müsse ein kulturelles Ziel sein, ihnen zu helfen bei der Suche nach einer Heimat und eine Chance zu geben, diese hier zu finden. „Unsere endgültige Heimat aber ist im Himmel bei Gott.“
    Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst vom Katholischen Kirchenchor sowie Ìsolde und Hubert Dörzapf an der Trompete.

    Der verkaufsoffene Sonntag, zu dem 18 Geschäfte des Gewerbekreises eingeladen hatten, war gut besucht, wenn auch der am späten Nachmittag einsetzende Regen die Kaufwilligen früher in die Schänken oder nach Hause trieb als erwartet. So war auch an diesem Abend wesentlich früher Schluss als sonst.

    Mit einem Großen Zapfenstreich, gespielt vom Musikzug „Rote Husaren“ und unterstützt durch die Gesangvereine Männerchor und Einigkeit, wurde am Montagabend das 11. Rülzheimer Heimatfest stimmungsvoll beendet. Nachdem sich die Regenwolken rechtzeitig verzogen hatten, zogen Fackelträger und eine Ehrenabordnung der Freiwilligen Feuerwehr ein und nahmen vor dem Rathaus Aufstellung. Erfreulich viele Festgäste hatten sich eingefunden, um dem Festabschluss beizuwohnen. Der Vorsitzende der Kulturgemeinde Rülzheim, Peter Kupper, dankte allen Vereinen und Festgästen, die das Heimatfest zu einem unvergesslichen Erlebnis mit etlichen Höhepunkten hätten werden lassen. Kommandiert wurde der Zapfenstreich von Wehrführer Manfred Leingang, die musikalische Gesamtleitung hatte der Dirigent der „Roten Husaren“, Henric Franck. Solisten des Zapfenstreiches waren Hanna Humbert, Martina Jantzer (beide Flöte), Jürgen Schlindwein, Matthias Leingang (beide Trompete) sowie Hubert Kupper (Trommel). Zuvor hatte Wolfgang Sinn die Entstehung und den Ablauf des Großen Zapfenstreiches erläutert und auch erklärt, dass ein Großer Zapfenstreich als „die Krönung eines besonderen Anlasses“ anzusehen ist.

    Nach acht Festtagen über zwei Wochenenden ging ein Heimatfest zu Ende, mit dem die Rülzheimer Vereine wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, dass die Rülzheimer Gemeinsamkeit nach wie vor lebt und die Vereine zusammenhalten, wenn es gilt, große Veranstaltungen zu organisieren und durchzuführen. Zudem ist es ihnen gelungen, mit ihren Schänken und beim Umzug das Festmotto „Kulturelle Vielfalt – erleben und genießen“ umzusetzen und damit zu beweisen, dass diese in Rülzheim auch wirklich existiert.

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